Arbeit

Gesundheit

Viele Kinder bekommen zu Hause selten bis gar keine regelmäßigen und ausgewogenen Mahlzeiten. Sie sind darauf angewiesen, im Löwenhaus Essen zu bekommen, um Kraft und Energie zu gewinnen und sich für ein geordnetes Leben zu stärken. Im Löwenhaus gibt es im Normalbetrieb für jedes Kind zweimal täglich eine ausgewogene Mahlzeit. Pro Tag kochen wir für die Löwen- und Schulkinder ca. 100 Mahlzeiten, in der Woche mehr als 600 Mahlzeiten. Aufgrund der eingeschränkten Versorgung durch die Harburger Tafel sind wir aktuell mehr denn je auf tiefgreifende Partnerschaften und Kooperationen sowie Förderungen jeglicher Art angewiesen. 

Beim Kochen setzen sich die Kinder mit der biologischen Vielfalt von Lebensmitteln sowie regionalem und saisonalem Anbau auseinander. Somit ist das Thema Ernährung auch eng verzahnt mit der Säule „Nachhaltigkeit“. Denn die Kinder sollen selbst einen gesunden Umgang mit Nahrungsmitteln lernen und Spaß am Umgang mit ihnen entwickeln, das ist uns besonders wichtig. 

Wochenhighlight für viele Löwenkinder ist der Koch Dennis Waldmann. Er zaubert viermal im Monat gemeinsam mit den Kindern hervorragende Gerichte. Jede Woche gibt es normalerweise ein anderes Gericht, mit dem die Kinder schälen, schnippeln, braten, dünsten, garen und kochen lernen. Ganz nebenbei verrät Dennis ihnen Tipps und Tricks übers Backen und Kochen, warum Körperhygiene auch in der Küche besonders wichtig ist und weshalb die Kinder darauf achten sollten, sich ausgewogen zu ernähren und ihr Immunsystem zu stärken. 

Kreative-, kulturelle-, und persönliche Weiterentwicklung

Dem Löwenhaus liegt bei der Freizeitgestaltung eine wichtige Funktion inne. Langeweile und aufgestaute Energie stellen sowohl für die Kinder als auch allgemein für die Gesellschaft ein riesiges Problem dar. Häufig wissen Kinder und Jugendliche nicht, wohin mit ihrer Energie und Kreativität, und werden straffällig. Die Löwenhaus-Betreuer*innen setzen sehr viel Energie und Zeit in eine lustvolle und anregende Freizeitgestaltung, auch um die Kinder davor zu beschützen, auf die schiefe Bahn zu geraten. Mal- und Bastelworkshops mit der Künstlerin Silvia von Pock sind nur ein Beispiel, wie die Kinder an künstlerische Aktivitäten herangeführt werden und sie die Möglichkeit haben, sich auf vielfältige Weise auszuprobieren. Die Kunstsessions haben fast schon therapeutische Wirkung, denn viele Kinder drücken hier ihre Erlebnisse, Ängste und Träume aus, was für die Löwenhaus-Betreuer*innen eine gute Gelegenheit bietet, schwierige Themen anzusprechen und gemeinsam mit den Kindern zu verarbeiten. Neben kreativer Arbeiten mit Pinsel, Kleber und Schere gibt es eine Vielzahl weiterer Freizeitangebote für die Löwenkinder, wie beispielsweise Tanzkurse und Musikangebote, welche in Kooperation mit dem Hamburger Musikkonservatorium laufen. Neben gezielten kreativen und kulturellen Angeboten findet mindestens 1x monatlich, bei Bedarf bis zu wöchentlich, die Kinderkonferenz „KiKo“ statt. Die Betreuer*innen sind begleitend dabei, vorbereitet und geleitet wird sie aber von jeweils einem der älteren Kinder. Alle Kinder bringen sich aktiv in aktuelle Problemthemen und besondere Projekte ein und lernen, sich etwas selbst zu erarbeiten, und ganz nebenbei auch Sozialkompetenz, Empathie und Selbstbewusstsein. 

Bildung

Viele Löwenkinder kommen in der Schule nicht mit und erhalten durch ihre Eltern nicht die entsprechende Unterstützung bei der Hausaufgabenbewältigung. Viele Eltern sind zudem selbst gar nicht in der Lage, ihnen zu helfen, weil ihnen die fachlichen Grundlagen dafür fehlen.  Im eigens für die Hausaufgabenhilfe eingerichteten Lernlabor können die Kinder diese Unterstützung montags bis freitags zwischen 15 und 19 Uhr in Anspruch nehmen. Im Normalbetrieb bekommen 4-5 Kinder zwei-mal pro Woche eine 1:1-Nachhilfe mit Lehrkräften im Lernlabor. Jeweils am Montag und am Donnerstag widmen sich weiterhin vier pädagogische Fachkräfte im Stundentakt jeweils einem Kind im 1:1-Einzel-Unterricht. Neben soeben genannter Unterstützung hilft das Löwenhaus dabei, Praktika bzw. Ausbildung- und Studienplätze zu vermitteln.

Auch in 2022 konnten wir das Niveau des digitalen Angebots erhalten. Dieses Angebot war auch möglich, weil wir Löwenkinder mit den zu diesem Zweck erworbenen Tablets und Laptops leihweise ausstatten konnten. Im Rahmen dieses Angebots besteht eine Kooperation mit der Stadtteilschule Maretstraße. 

Digitalisierung

Digitalisierung ist ein existenzieller Bestandteil der heutigen – und künftigen – Welt. Die sogenannte digitale Medienkompetenz – Kenntnisse und Fertigkeiten im Umgang mit digitalen Medien – entscheidet über eine erfolgreiche Teilnahme am Berufs- und gesellschaftlichen Leben, da derartige Berufe jene mit Zukunft sind und es kaum noch Unternehmen gibt, die nicht digital kommunizieren.

So klärt das Löwenhaus in Sachen Datenschutz auf , erklärt den Unterschied zwischen Augmented und Virtual Reality, zeigt ganz praktisch, was künstliche Intelligenz bedeutet und wie wir als Gesellschaft davon profitieren können. Besonderes gewichtet wird das Thema Coden. Das Löwenhaus gibt hier Einführungskurse und fördert jene Kinder, die sich besonders dafür interessieren. 2022 war ebenso die Hamburger Hacker School zu Gast, wobei den Kinder und Jugendlichen für das Programmieren geeignete Laptops zur Verfügung gestellt wurden.  All das als gute Grundlage, um auch in den kommenden Jahren Bildungsarbeit zu leisten und die Kinder auf die ihnen bevorstehende, immer digitaler und unberechenbarer werdende Berufswelt vorzubereiten.

Nachhaltigkeit

Das Löwenhaus trägt seinen Teil zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen bei. Nicht nur, aber auch die ökologischen Ziele liegen uns sehr am Herzen und werden täglich berücksichtigt. So beispielsweise die Ziele der SDGs 11 bis 13, bei denen es um nachhaltige Städte, nachhaltigen Konsum und allgemeine Maßnahmen zum Klimaschutz geht. Das beginnt schon bei kleinen Handlungen und Umgangsformen wie beim Verlassen eines Raumes das Licht auszuschalten, während des Zähneputzens das Wasser nicht laufen zu lassen oder keine Lebensmittel wegzuwerfen. Die Löwenkinder lernen, welche Auswirkungen Plastikverpackungen auf die  Umwelt haben und schärfen ihr Bewusstsein  für das Thema Umweltverschmutzung bei gemeinsamen Müllsammel-Aktionen im eigenen Stadtteil. 

Die Kinder und Jugendlichen bekommen im  Löwenhaus außerdem die Möglichkeit, sich einen kritischen Umgang mit Lebensmitteln, deren Herkunft, ihrer Zubereitung sowie der Verwertung von Resten anzueignen. Gemeinsam gehen wir Fragen auf den Grund wie: Wo kommt all der Müll her und wo geht er hin? Oder: Warum verkauft der Supermarkt Erdbeeren und Tomaten im Winter, wo kommen die überhaupt her? Und – ist es wirklich nötig, im Winter Erdbeeren oder Tomaten zu kaufen? 

In 2023 planen wir die Ausgestaltung einer hausinternen Permakultur – welche den Ausbau von Hochbeeten als auch sinnvolle Kooperationen mit entsprechenden Träger:innen inkludiert.